Sammeln
Grundregeln für das Sammeln von Wildpflanzen
- Soviel Sammeln wie nötig, so wenig wie möglich. Immer genügend Pflanzen stehen lassen, dass der Fortbestand nicht gefährdet ist.
- Nur jene Pflanzen Sammeln die man sicher bestimmen kann.
- Möglichst in naturnahen Gebieten Sammeln (Meiden von Verkehr, Düngemittel, Pestiziden, Wegränder).
- Pflanzen gründlich Trockenreinigen oder Waschen.
- Nicht in Naturschutzgebieten und Privatgrundstücken Sammeln. Seltene und geschützte Pflanzen stehen lassen.
Vergiftungen
Zusammenfassend seien folgende Maßnahmen bei Pflanzenvergiftungen empfohlen:
- Sicherstellung von Pflanzenmaterial, das zur Identifizierung beitragen kann
- versuchen Sie herauszufinden welche Menge und welche Teile (Beeren, Samen, Blätter etc.) eingenommen wurden
- keine Gabe von fetthaltigen Getränken
- keine Gabe von alkoholhaltigen Getränken
- keine Gabe von Kochsalzlösung
- ansonsten ist die Zufuhr großer Flüssigkeitsmengen aber angebracht
- darüberhinaus ist im häuslichen Bereich allenfalls die Gabe von Medizinalkohle zu empfehlen (die im schlimmsten Fall nutzlos ist, z. B. bei cyanogenen Glykosiden, aber keine schädlichen Nebenwirkungen hat)
- einen kompetenten Arzt aufsuchen, der in der Lage ist Bagatellvergiftungen von schweren Vergiftungen zu unterscheiden
- bei der Notwendigkeit einer Darmentleerung nur salinische Abführmittel (Glaubersalz) verwenden, keinesfalls Abführtees oder gar Rizinusöl
- eine Behandlung der Symptome sollte dem Arzt vorbehalten bleiben
Schweizerisches Toxikologisches Informationszentrum Freiestrasse 16 CH-8028 Zürich Tel.: +41(0)1 6341020 Fax: +41(0)1 2528833
Quelle: http://www.giftpflanzen.com/vergiftungen.html
Der Fuchsbandwurm
Der Fuchsbandwurm verbreitet sich über seine Eier, die mit dem Fuchskot ausgeschieden werden. Vom Menschen aufgenommene Fuchsbandwurmeier können über die Blutbahn in die Leber und andere Organe gelangen. Früher war diese Infektion tödlich. Heute kann sie mit einer aufwendigen Chemotherapie überlebt werden. Man kann die Fuchsbandwurmeier mit bloßem Auge nicht erkennen und daher auch nicht abwaschen. Einfrieren bis -20°C reicht nicht, um sie zu töten, erst ab etwa –80°C sterben sie ab. Erhitzen über 70°C tötet sie zuverlässig. Allerdings gehen dann auch viele wertvollen Pflanzeninhaltsstoffe verloren. Laut Angaben des Bayrischen Rundfunks sind in ganz Deutschland zwischen 1993 und 2003 nur 20-25 Menschen am Fuchsbandwurm neu erkrankt, und zu nur etwa 10 Prozent führt eine Exponierung des Menschen mit dem Fuchsbandwurm zur Erkrankung. Dr. Hans Notdurft, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Universität München, hielt fest, dass die Infektionsgefahr durch Fuchsbandwurm beim Essen von Wildpflanzen im Wald zwar theoretisch möglich sei, aber nie richtig nachgewiesen worden. Bekannt sei aber, so Notdurft, dass in der Landwirtschaft Beschäftigte ein wesentlich (bis zu 20 mal) höheres Risiko tragen, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, als nicht in der Landwirtschaft Beschäftigte. Die Ursache sieht Notdurft darin begründet, dass die Infektionsgefahr während der Landarbeit durch das Einatmen von Staubpartikeln, die mit Fuchskot verschmutzt sind, größer ist als durch das Essen von Wildpflanzen.
Nicht nur Wildpflanzen, sondern auch Acker-Kulturfrüchte sind demnach von der Verunreinigung durch Fuchskot und -staub betroffen.
Dr.med.vet. Schraml schreibt: „Waldfrüchte und Pilze [sind] als Infektionsquelle eher fraglich. In Risikogebieten sind Gartengemüse [z. B. Salate , u.a. bodennah wachsende Gemüse] mindestens gleich risikobehaftet.“
Quelle: http://www.essbare-wildpflanzen.de/essbare-wildpflanzen-19.html